"… jetzt kletterst´ 5 Meter die Verschneidung rauf, da legst a Schlinge um des Felsköpferl, mit der linken Hand erwischst dann
einen kleinen Griff, mit dem rechten Fuß kannst nachsteigen, dann siehst schon den kleinen Riss, da passt der blaue Camalot rein,
ungefähr 2 Meter hinter dem Felsvorsprung muss der nächste Bohrhaken sein. Wart, i gib dir noch an Klemmkeil mit, den Standplatz
musst hintersichern…"
So und ähnlich waren die Anweisungen von Max 12 Seillängen lang.
Max im "Werfener Traumpfad"
"Der kennt die Tour ja komplett auswendig…" haben wir uns die ganze Zeit gewundert.
Bei "der Tour" handelt es sich übrigens um die Hillinger Lanz, einen Klassiker, ein Schmankerl, ein "must have" in der
Kletterszene, eingerichtet von soeben genannten Herren im Jahre 1923.
8 Personen, also 4 Seilschaften wollten sich das ausgeschriebene Wochenende der DAV-Sektion Gangkofen auf die traumhaft schön
gelegene Werfener Hütte am Fuße des Hochthrons im Tennengebirge nicht entgehen lassen.
Während also am Samstag noch Sport-Kletter-Routen zum "warm werden" wie "Werfener Traumpfad" -7
Andy in der Schlüsselseillänge 6+
Andy und Martin am Pfeiler in der vorletzen Seillänge
und "Fun in the Sun" 4-6 Grad
v.O. Petra, Franz und Magarete in der "Fun in the Sun"
Julia, Magarete, Franz und Petra am Ende der "Fun in the Sun" und am Beginn des Seilquergang zur Panorama
mit anschließender Hütten-Gaudi absolviert wurden, stand am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein für die Einen die "Flitterwochen"
6+ mit darauffolgender "Panorama" V und für die Anderen endlich die heiß begehrte Alpin-Tour auf dem Programm.
Über 400 Klettermeter konnte unser Guide Max beinahe jede Felsnase, jede Rampe, jede Verschneidung vorhersagen. Man muss wissen,
dass bei einer Alpin-Klettertour ein so genannter Verhauer fatale Folgen haben könnte. Da ist schon mal über 25 Meter keine
Absicherung gebohrt, die Routen-Findung für einen Neuling praktisch unmöglich. Einmal falsch "abgebogen", und man steckt in einer
Sackgasse - ohne Rückzugsmöglichkeit.
Petra in der 4SL am Ende des gelben Pfeilers V
Franz und Petra im Hangelriss die Schlüsselseillänge in der "Hillinger und Lanz"
Man kann sich also glücklich schätzen, wenn man so einen wie unseren Max kennt, der die Hillinger Lanz schon sechs Mal
durchgestiegen ist und trotzdem geduldig immer wieder Grünschnäbel wie uns mitnimmt.
v.l. Julia, Max, Franz, Petra, Andy, Margaret, Franz und Martin
Bericht: Petra Jirowetz